Der bekannte Europapolitiker
Otto von Habsburg fordert mehr Anstrengungen des Westens, um eine Rückkehr von Flüchtlingen
oder Vertriebenen in die Serbische Republik Bosnien durchzusetzen. Die Kroaten und
die Moslems hätten in den von ihnen beherrschten Teilen Bosniens Fortschritte mit
einer Rückführung serbischer Flüchtlinge gemacht, so von Habsburg, Sohn des letzten
österreichischen Kaisers, in einem Kommentar für Radio Vatikan. Auf dem Boden der
bosnischen Serbenrepublik dagegen werde eine Rückkehr von früheren Einwohnern hingegen
"meist verhindert". "Anstatt aber wirklich ernst zu machen und Belgrad zu zwingen,
endlich seine vertraglichen Verpflichtungen für die Rücksiedelung der Kroaten und
Muslime durchzuführen, wird diesbezüglich nur gelegentlich mit einem milden Wort etwas
gesagt. Wenn die Menschen versuchen, zurückzukommen, werden sie durch die örtlichen
Serben immer wieder daran gehindert. Bedenklich ist dabei, dass die westlichen Alliierten
unter dem Einfluß der verschiedenen örtlichen Potentaten innerhalb der okkupierenden
Kräfte alles tun, um eine wirklich gerechte Lösung zu verhindern. Tatsache ist daher,
dass heute die Hälfte von Bosnien-Herzegowina der Minderheit der Serben gehört; und
dass in den verbleibenden Gebieten der Kroaten und der Muslime es eine gewaltige Zahl
von Heimatvertriebenen aus dem Osten des Landes gibt. Dazu kommt, dass leider das
internationale Personal, das hier eingesetzt wird, aus wenig qualifizierten Beamten
und Politikern besteht." (rv 05.06.06 sk)