In Nigeria sind acht ausländische Arbeiter des norwegischen Ölkonzerns Fred. Olsen
Energy entführt worden. Laut Angaben des nigerianischen Militärs sind unter den Verschleppten
sechs Briten, ein US-Bürger und ein Kanadier. Als die bewaffneten Entführer die Bohrinsel
überraschten seien 84 Menschen anwesend gewesen. Die Entführung ist kein Einzelfall.
In den letzten Wochen ist es immer wieder zu Anschlägen gekommen, bei denen Mitarbeiter
ausländischer Konzerne verschleppt wurden. Die Entführer verlangen, dass der Ölreichtum
im Süden des Landes auch den dort lebenden Menschen zu Gute kommt. Der Pressesprecher
der katholischen Erzdiözese Fr. Patrick Alumuku erklärt die Umstände:
„Es
gibt eine generelle Armut in dem Teil Nigerias in dem Öl produziert wird, was letztlich
den Wirtschaftsfaktor des Landes ausmacht. Die Bevölkerung fühlt sehr stark, dass
jetzt die Regierung gefordert ist, dass sie präsent sein muss, dass sie eingreifen
muss. Was bislang dort geschehen ist, war ihnen zu wenig. Die Regierung hat eine
Dienststelle eingerichtet, in die bislang viel Geld geflossen ist, um wenigstens eine
soziale Basis für die Menschen zu schaffen. Aber das ist zu wenig. Die Bevölkerung
fühlt, dass dies nicht genug ist“
Nigeria ist das achtgrößte Förderland.
Durch die Anschläge haben die Rebellen erreichen können, dass die Exporte bislang
um rund ein Viertel reduziert wurden, was an den Ölmärkten zunehmend für Unbehagen
sorgt. (diverse 03.06.06 sis)