Erzbischof Wolfgang Haas lehnt die offene Schwangerschaftsberatung in Vaduz ab. Erbprinzessin
Sophie hatte eine Beratungsstelle für ungewollt schwangere Frauen initiiert. Für die
katholische Kirche könne es keine "ergebnisoffene Beratung" geben, sie lasse sich
auch im Fürstentum in keiner Weise dazu verleiten, eine "verfehlte Politik bemänteln
zu helfen", so der Erzbischof in einem offenen Brief. Haas kritisierte insbesondere,
dass die Arbeitsgruppe für Schwangerschaftskonflikte einen Informationsabend in einem
Pfarreizentrum organisiert. Es sei "unverschämt und geradezu unanständig, dass eine
solche wohl mit der nötigen Öffentlichkeitswirkung versehene Veranstaltung an einem
Ort erfolgt, der zumindest von den Gläubigen mit der katholischen Kirche identifiziert
wird". In dem offenen Brief an die Arbeitsgruppe, der in den Liechtensteiner Medien
abgedruckt wurde, drückte Haas sein Missfallen über "diese weitere Aktivität im Zusammenhang
mit der Liberalisierung der liechtensteinischen Strafrechtsgesetzgebung in Sachen
Schwangerschaftsabbruch" aus.