2006-05-29 14:20:44

Polen: Positives Mediencho auf Papstreise


In Polen hat der Papst-Besuch ein durchweg positives Medienecho hervorgerufen. Vor allem als Mensch habe Benedikt XVI. die Menschen dort für sich gewonnen. Seine Botschaften müssen nach Einschätzung der Kommentatoren nun in aller Ruhe analysiert werden. Die Polen-Reise Benedikt XVI. habe "historische Ausmaße“ gehabt, erklärte der Erzbischof von Kattowitz, Damian Zimon, im polnischen Rundfunk. Vor allem der Besuch im ehemaligen NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sei überaus wichtig gewesen. Der Papst habe sich dieser Herausforderung gewachsen gezeigt


Die deutschen Zeitungen werteten Benedikts Besuch in Auschwitz als den wohl bislang schwersten Gang seiner Amtszeit. In ihren Kommentaren und Reportagen bescheinigten sie dem Papst am Montag weithin, dass er den Besuch im Vernichtungslager bravourös gemeistert habe. Zugleich bezeichneten sie die Polenvisite des Kirchenoberhaupts als wichtigen Fortschritt in den deutsch-polnischen Beziehungen. Benedikt XVI. habe zwar nicht die gleichen Emotionen geweckt wie sein Vorgänger Johannes Paul II. Dem Papst sei es jedoch gelungen, die aufrichtige Zuneigung der Polen zu gewinnen.


In der israelischen Presse hat der Besuch von Papst Benedikt XVI. im früheren NS-Vernichtungslager Auschwitz am Montag breiten Raum eingenommen. Die führende Tageszeitung „Haaretz“ brachte auf der Titelseite ein großes Foto mit dem Regenbogen in Birkenau, Stacheldraht und darunter den Papst beim Gebet vor den Gedenksteinen. Das Blatt widmete dem Papst-Besuch weit mehr Prominenz als den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Libanon. Anders die Boulevardzeitung „Jedijot Achronot“. Sie beschreibt den Papst-Besuch erst auf Seite 16 mit der Überschrift: „Gott, warum hast du geschwiegen?“. Ein großes Foto zeigt den Papst, wie er durch das Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ schreitet. Ein kleines Bild zeigt Joseph Ratzinger als Hitlerjungen.


(kna 29.05.06 bp)







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