2006-05-26 11:31:57

Messe auf dem Siegesplatz in Warschau


RealAudioMP3 Papst Benedikt hat am Freitag Morgen bei strömendem Regen vor Zehntausenden von Menschen eine Messe auf dem Warschauer Pilsudski Platz gehalten. Der Platz, der auch als Siegesplatz bekannt ist, hat für die Polen eine ganz besondere Bedeutung. Papst Johannes Paul II. hatte hier 1979 die wegweisende Predigt gehalten, die die Geschichte Polens prägen sollte.

Die Kernsätze des Papstes


Gelobt sei Jesus Christus!

An dieser Stelle hat am Vorabend von Pfingsten Papst Johannes Paul II. die bedeutungsvollen Worte des Gebets gesprochen: "Dein Geist steige herab und erneuere das Antlitz der Erde. Dieser Erde!" An eben diesem Ort wurde in einer feierlichen Trauerzeremonie der grosse Primat Polens verabschiedet, Kardinal Stefan Wyszynski, dessen 25. Todestages wir in diesen Tagen gedenken.


In der Geschichte der Kirche haben die Apostel das Wort Christi gepredigt und sich bemüht, es ihren Nachfolgern unverändert weiterzugeben. Viele Prediger des Evangeliums haben aus Treue zur Wahrheit des Wortes Christi das eigene Leben gegeben. Und so ist aus der Sorge um die Wahrheit die Tradition der Kirche entstanden. So wie in den vergangenen Jahrhunderten gibt es auch heute Personen und Kreise, die, diese jahrhundertealte Tradition vernachlässigend, das Wort Christi verfälschen und jene Wahrheiten des Evangeliums entfernen möchten, die sie als unbequem für den modernen Menschen erkennen. Man versucht den Eindruck zu erwecken, alles sei relativ: auch die Wahrheiten des Glaubens sollen von der historischen Situation und der Bewertung durch den Menschen abhängen. Doch die Kirche kann den Geist der Wahrheit nicht zum Verstummen bringen. Die Nachfolger der Apostel sind, gemeinsam mit dem Papst, für die Wahrheiten des Evangeliums verantwortlich, und auch alle Christen sind dazu berufen, diese Wahrheit zu teilen, indem sie die die Zeichen im Glauben annehmen.
Was bedeutet es, Christus zu lieben? Es bedeutet, sich ihm auch in der Stunde der Prüfung anzuvertrauen, ihm selbst auf dem Kreuzweg treu zu folgen. Die Liebe zu Christus verwirklicht sich durch die innere Vereinigung, die sich auf die Gabe der Sakramente gründet und bestärkt wird durch Gebet, Lobpreisung, Dank und Reue. Nicht fehlen kann ein aufmerksames Hören der Eingebungen, die der Herr durch sein Wort auslöst, durch die Menschen, die wir treffen, durch Situationen des täglichen Lebens. Ihn zu lieben bedeutet, mit ihm im Gespräch zu bleiben, um seinen Willen zu erkennen und ihn bereitwillig umzusetzen.



Doch den eigenen Glauben als Liebesbeziehung mit Christus zu leben, bedeutet auch die Bereitschaft, auf alles zu verzichten, was die Verneinung seiner Liebe darstellt. Jesus hat uns mit neuer Klarheit den einigenden Mittelpunkt der auf dem Sinai übergebenen göttlichen Gesetze gezeigt, nämlich die Liebe Gottes und die Nächstenliebe.



Liebe Brüder und Schwestern, der Glaube als Nachfolge Christi drückt sich in Liebe aus, die uns dazu bringt, das Gute zu fördern, das der Schöpfer in die Natur jedes und jeder einzelnen von uns eingepflanzt hat, in die Persönlichkeit jedes anderen Menschen und in allem, was in der Welt existiert.



Bleibt stark im Glauben, gebt ihn an eure Kinder weiter, bezeugt die Gnade, die ihr in eurer Geschichte in so überreichem Maß durch den Heiligen Geist erfahren habt. In euren Herzen möge niemals die Liebe zu Christus und zu seiner Kirche fehlen.








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