2006-05-20 13:50:37

Vatikan: Papst trifft russisch-orthodoxen Metropoliten


Der russisch-orthodoxe Metropolit Kyrill hat nach seinem Treffen mit Papst Benedikt XVI. die gemeinsame Verantwortung der Kirchen für Europa hervorgehoben. Der im Moskauer Patriarchat für die “Außenbeziehungen” zuständige Metropolit sagte, Katholiken und Orthodoxe müssten zusammenarbeiten, um Europa die christlichen Wurzeln zurückzugeben. Er und der Papst seien sich einig, dass sich beide Kirchen besonders für den Schutz des Lebens und der Familie sowie die Ethik in der Wissenschaft einsetzen müssten. Zur Frage eines möglichen Papst-Besuch in Moskau sagte Kyrill, eine solche Visite hätten weder der Heilige Stuhls noch das Moskauer Patriarchat je grundsätzlich abgelehnt. Mit einer solchen Begegnung müsse auch die Lösung konkreter Probleme zwischen den Kirchen verbunden sein.
Kirill hatte am Freitag die in zehnjähriger Bauzeit errichtete russisch-orthodoxe Katharinenkirche in Rom geweiht, der mehreren tausend in Rom lebenden russisch-orthodoxen Christen dienen soll. Am Rande seines Rombesuchs war ihm die silberne Rose des ökumenischen Instituts für der Universität Fribourg in der Schweiz für seine Verdienste im orthodox-katholischen Dialog überreicht worden. Mit dabei in der Delegation der Orthodoxie-Fachmann Nikolaus Wyrwoll. Für Wyrwoll ist Kirill einer der Vorkämpfer für die verbesserten Beziehungen zwischen Moskau und Rom.
Zur politischen Bedeutung des Treffens im Kontext der Gesamtorthodoxie sagte Wyrwoll gegenüber Radio Vatikan: „Die russisch-orthodoxe Kirche hat viele Freunde in den anderen orthodoxen Kirchen, die das Handeln der russischen Kirche mit einem gewissen Misstrauen betrachten. Die Russen sind die einzigen, die die Einladung des Zweiten Vatikanischen Konzils angenommen haben zur Sakramentengemeinschaft. Das wurde 1986 wieder bestätigt, aber dann suspendiert bis die anderen orthodoxen Kirchen nachziehen, Die anderen orthodoxen Kirchen ziehen aber nicht nach. Die Griechen taufen auch heute noch nach, wenn ein Katholik in Griechenland orthodox wird. Da ist ein bestimmter Verdacht gegen die Russen wegen ihrer allzu freundlichen Haltung gegen den Katholiken und gegenüber Rom.“
Kyrill hatte am Freitag die in zehnjähriger Bauzeit errichtete russisch-orthodoxe Katharinen-Kirche in Rom geweiht. Der Bau auf russischem Botschaftsgelände nahe dem Vatikan soll als Gotteshaus für die mehreren tausend in Rom lebenden russisch-orthodoxen Christen dienen.
(rv 200506 mc)







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