Papst Benedikt hat sich gestern vor den Mitgliedern der Italienischen Bischofskonferenz
für eine „gesunde Laizität“ ausgesprochen. Die katholische Kirche werde den Grundsatz
der Trennung zwischen
Staat und Kirche nicht verletzen. Die Unterscheidung
zwischen Staat und Kirche nannte Benedikt XVI. fundamental für das christliche Selbstverständnis.
Nur so könne die Kirche in Freiheit handeln und ihre universale Mission ausüben. Es
sei aber kirchliche Aufgabe, die Würde der Person und das Gemeinwohl zu schützen und
zu fördern. Auch in einem laizistischen Staat müsse sich die Politik an ethischen
Normen und Werten orientieren. Diese hätten ihre Wurzeln im „großen christlichen Erbe
Europas“, so Papst Benedikt. Italienische Zeitungen berichten heute ausführlich über
die Äußerungen des Papstes. Sie gelten auch als eine Reaktion auf Kritik am Papst
durch den neuen Präsidenten der Abgeordnetenkammer; es ist der kommunistische Parteichef
Fausto Bertinotti. (rv, varie, 19.05.06, cw)