Diese Woche hat der amerikanische Senat dem Bau eines Zauns an der Grenze zu Mexiko
zugestimmt. Rund 700 km soll er lang sein, und auf weiteren 800 km soll es Barrieren
geben, die Autos am Weiterfahren hindern. Damit wird knapp die Hälfte der Grenze unpassierbar.
Bisher sind lediglich 112 Kilometer der insgesamt 3200 Kilometer langen Grenze durch
einen Zaun gesichert. Die neuen Abschnitte sollen vor allem dort errichtet werden,
wo in der Vergangenheit große Ströme an mexikanischen Einwanderern unrechtmäßig in
die USA kamen. Menschenrechtsorganisationen und Vertreter der Kirche kritisieren die
Pläne der amerikanischen Regierung. Wir fragten Prälat Bernd Klaschka, Geschäftsführer
des katholischen Lateinamerikahilfswerks Adveniat, ob das Problem der illegalen Einwanderer
durch den Grenzzaun gelöst ist? „Der Grenzzaun ist das Resultat auf Ängste und
Unsicherheiten der Bürger der USA einzugehen und die Regierung ist dazu angehalten
etwas zu tun und tut nach meiner Auffassung das Falsche, denn sie geht nicht an die
Ursachen heran, die die Menschen ausziehen lassen in ein anderes Land um dort Arbeit
und Leben zu suchen. Die sicherste und beste Prävention wäre die Ursachenbekämpfung,
wie Armut, wie Hunger, wie Unterernährung und auch vernünftige Perspektiven für ein
vernünftiges und sinnvolles Leben. Es ist glaube ich keine vernünftige Politik die
Völker mit Bretterzäunen die Völker voneinander abzugrenzen“. Gleichzeitig
nahmen die Senatoren einstimmig eine Gesetzesvorlage an, mit der Einwanderern ohne
Papiere die Aufenthaltsgenehmigung verwehrt bleiben soll, wenn sie gegen die Gesetze
verstoßen haben. Viele mexikanischen Einwanderer arbeiten in den USA und haben in
den vergangenen Wochen gegen die Abschottungspolitik von Präsident George W. Bush
protestiert. „Ich denke George W. Bush verschärft die Situation durch solche
Entscheidungen. Er wird auch mit massiveren Protesten rechnen müssen, zumal er jetzt
im Grunde genommen einen Politikwechsel einleitet. Amerika war bisher ein Einwanderungsland
und haben sich auch als solches gerühmt. Als ein Land, das in der Lage ist, die verschiedenen
Kulturen zu integrieren und daraus eine Nation zu formen. Und das ist im Grunde genommen
eine Absage an die bisherige Politik und da müsste George Bush vertieft darüber nachdenken,
über die Konsequenzen eines solchen politischen Handelns, was das für die Bürger der
Vereinigten Staaten bedeutet. "