2006-05-18 14:24:57

Vatikan: Zur Premiere einer Fiktion


RealAudioMP3 Skandale sind gut für die Publicity – doch schlechte Filme haben noch kaum einem Festival genützt. Die Filmfestspiele von Cannes eröffneten gestern mit „Sakrileg - The Da Vinci Code“. Schon die professionellen Kinokritiker hatte kein gutes Haar an der umstrittenen Roman-Verfilmung gelassen, nun ist er auch bei der Publikumspremiere durchgefallen. Die Reaktionen aus Kirchenkreisen auf das Werk schwanken von Boykottaufrufen bis höchster Gelassenheit. Gegenüber Radio Vatikan äußerte sich nun Angelo Amato, der Sekretär und damit „Zweite Mann“ der Glaubenskongregation, so:

„Es ist einfach so, dass man heute ungestraft vom Papst schlecht reden kann. Das geschieht zum Beispiel gerade in Deutschland in dem Zeichentrickfilm „Popetown“. Man kann auch die Geschichte des Christentums verfälschen ohne den kleinsten Respekt für geschichtliche Ethik - von religiösem Respekt will ich gar nicht erst reden. Alles, was in Da Vinci Code steht, scheint wirklich ohne reale Grundlage zu sein. Deshalb ist es wirklich eine Verleumdung der Kirche, die darauf ausgelegt ist, die Kirche in Misskredit zu bringen.“

Eine offizielle Verurteilung des Romans bzw. des Films des Vatikans wird es dennoch nicht geben, glaubt Amato.

„Meiner Ansicht nach verdient es das Buch nicht. Denn es verzichtet auf jede geschichtliche und biblische Grundlage. Immerhin sollten die christlichen Gemeinschaften ihre Stimme erheben und die Wahrheit von den Dächern schreien, wie das Evangelium es ausdrückt. So ist der Lüge entgegenzutreten, die leider jedes Mittel der medialen Überredungskunst nutzt, um diesen Massenkonsens zu erreichen.“

(rv 19.05.06 gs)









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