2006-05-18 14:39:44

D: Militärbischof, Skepis über Kongo-Einsatz


Deutsche Soldaten sollen die Wahlen im Kongo sichern helfen. Das Bundeskabinett beschloss gestern den Einsatz der Bundeswehr. 780 Soldaten sollen demnach die EU-Truppe anführen, bislang waren nur 500 Soldaten vorgesehen. Das Mandat soll zunächst vier Monate dauern und startet mit dem geplanten Wahlbeginn am 30. Juli. Morgen berät der Bundestag erstmals, bis zum 1. Juni soll der Bundeswehreinsatz beschlossen sein. Militärbischof Walter Mixa ist skeptisch:

"Ich habe da sehr große Zweifel, ob das von unseren Soldaten so gefordert werden kann, weil ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, wo wir noch überall sein sollen. Können wir mit unseren Ressourcen von der Bundeswehr ein solches Krisengebiet auch noch mitbetreuen, oder stoßen wir hier an unsere Grenzen, so dass unsere Soldaten, also die Bundeswehr insgesamt einfach vom Personal her und auch von der Ausstattung her einfach überfordert ist, so dass wir das gar nicht leisten können."
56 Millionen Euro soll der Kongoeinsatz kosten, die deutschen Truppen werden im Großraum Kinshasa eingesetzt. Kritiker sprechen von Problemen mit dem tropischen Klima, fehlenden Impfungen und mangelnde Sprachkenntnisse der Soldaten. Die Lage vor Ort muss genau geprüft werden, fordert auch Bischof Mixa:
"Bringt unser Einsatz wirklich etwas, oder sind die Verhältnisse in Monaten oder in Jahren in gleicher Weise verworren und ungerecht, so dass also für die betroffenen Menschen gar keine bessere Aussicht in der Zukunft da ist."
(rv 18.05.06 bp)







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