Politiker in Polen
und Deutschland erhoffen sich vom Vatikan einen Schub für die Beziehungen zwischen
beiden Nachbarländern. Das wurde auf einem Kolloquium deutlich, das die deutsche und
die polnische Vatikanbotschaft gestern in Rom veranstaltet haben. Der langjährige
Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen und jetzige Präsident der Konrad-Adenauer-Stiftung,
Bernhard Vogel, betonte: "Dass auf einen Papst aus Polen ein Papst aus Deutschland
kommt, ist eine Vollendung dessen, was durch den Briefwechsel der deutschen und polnischen
Bischöfe vierzig Jahre früher beim Zweiten Vatikanischen Konzil begonnen hat und damals
schon Deutschland und Polen in ein besonderes Verhältnis gerückt hat. Das ist also
damals begonnen worden und hat sich jetzt durch diese ungewöhnliche Entwicklung vollendet." Der
deutsche Botschafter beim Vatikan, Gerd Westdickenberg, findet es wichtig, dass das
Kolloquium zum Abschluß eines von den Regierungen proklamierten deutsch-polnischen
Jahres stattfindet... und kurz vor dem Besuch des deutschen Papstes in Polen. "Ich
möchte erreichen, dass noch etwas bewußter wird, wie viel diese beiden Päpste Johannes
Paul II. und Benedikt XVI., die über so viele Jahre sehr eng zusammengearbeitet haben,
auch gerade für die deutsch-polnische Versöhnung getan haben und wie sehr sie darüber
hinaus auch ihre klaren Vorstellungen von einem geeinten Europa haben."