Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, hat den Stopp der
internationalen Palästina-Hilfe kritisiert. "Ein Volk zu boykottieren ist immer ungerecht",
sagte Sabbah laut französischen Medienberichten. Man dürfe "nicht ein Volk fertigmachen,
um ein Regime fertigzumachen". Die Hamas-Regierung habe die international geforderten
Wahlen gewonnen, so der Erzbischof. Zudem habe die internationale Gemeinschaft auch
die Regeln für diese Wahlen festgelegt. Sabbah lobte dagegen Frankreich, das für eine
Wiederaufnahme von Zahlungen an die Palästinenser eintritt. Paris und die internationale
Staatengemeinschaft hätten aber mittlerweile erkannt, dass sie anfangs in eine falsche
und ungerechte Richtung gegangen seien. Die Hilfen seien eine "Verpflichtung", weil
die Palästinenser seit mehr als 50 Jahren unterdrückt würden. Die internationale Gemeinschaft
habe dieser Unterdrückung aktiv oder stillschweigend zugestimmt.