2006-05-16 13:36:01

D: Lehmann zum 70., "Das Leben ist ein Wunder"


RealAudioMP3 Hohe Prominenz hat sich heute Morgen im Mainzer Dom versammelt: Bundeskanzlerin Angela Merkel, Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl, der Apostolische Nuntius Erwin Josef Ender, die deutschen Kardinäle einschließlich des aus Rom angereisten Walter Kasper, die Spitzen von evangelischer und orthodoxer Kirche, Vertreter aus Kultur und Gesellschaft. Mit einem Gottesdienst feierten sie den 70. Geburtstag von Kardinal Karl Lehmann.
In seiner Predigt wurde der nachdenklich und erinnerte an die Begrenztheit menschlichen Lebens.
"An einer Stelle in der Heiligen Schrift kommt der 70. Geburtstag vor. Der Mensch erfährt dabei seine Vergänglichkeit. Gegenüber der Ewigkeit Gottes sind die Worte des Psalmisten eher düster im Blick auf die Hinfälligkeit des Menschen: 'Du lässt die Menschen zurückkehren zum Staub und sprichst: ‚Kommt wieder, ihr Menschen!’ Denn tausend Jahre sind für dich wie der Tag, der gestern vergangen ist, wie eine Wache in der Nacht ... Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, sind es achtzig. Das Beste daran ist nur Mühsal und Beschwer, rasch geht es vorbei, wir fliegen dahin.' (Ps 90,3-4.10) ... Es ist gut, dass wir an die Begrenztheit des menschlichen Lebens erinnert werden, gerade auch an einem Geburtstag. ... Es ist immer schon ein Wunder, dass wir überhaupt sind und unser Leben bis zum heutigen Tag bewahrt worden ist. ... Dabei wollen wir nicht vergessen, dass es unzähligen Menschen auf unserer Welt viel schlechter geht. Für sie ist unser Leben oft zur Hölle geworden. Nicht alle wohnen auf der Sonnenseite der Erde. Um so mehr empfinden wir Dank und sind zum weltweiten Zeugnis von Glaube, Hoffnung und Liebe gerade für diese Menschen aufgerufen."
Karl Lehmann vertritt rund 26 Millionen Katholiken in Deutschland. Er ist Vorsitzender der Bischofskonferenz - seit fast 19 Jahren, seit 1983 Bischof von Mainz. Papst Johannes Paul II. machte ihn vor fünf Jahren zum Kardinal. Der Rahner-Schüler gilt als einer der großen zeitgenössischen Theologen und als Brückenbauer: zwischen den Flügeln der katholischen Kirche, in der Ökumene und zur Gesellschaft. Sein persönlicher Geburtstagswunsch für Kirche und Gesellschaft in Deutschland:

"dass wir die zarten Pflänzchen, die in den letzten Monaten sichtbar geworden sind, durch den Weltjugendtag, durch ein größeres Interesse für Religion und Religiosität, dass wir das wahrnehmen und miteinander pflegen".
Der Apostolische Nuntius überbrachte die Glück- und Segenswünsche auch im Namen von Papst Benedikt XVI. Durch seine Festigkeit im Glauben, seinen unermüdlichen Einsatz für die Belange der Kirche und der Menschen und durch seine Güte und Liebenswürdigkeit habe sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz weit über die Kirche hinaus großes

Ansehen erworben, betonte Ender.

(rv/pm 16.05.05 bp)







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