UNO: Vatikan für menschenwürdige Behandlung von Terroristen
Der ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei der UNO, Erzbischof Celestino Migliore,
hat an die Bedeutung der Religionen im Kampf gegen den Terrorismus erinnert und die
gerechte Behandlung von Terroristen angemahnt. Der Erzbischof nahm an informellen
Beratungen der UN-Generalversammlung in New York teil. „Terroristen und Verdächtige
müssen konform den internationalen Menschenrechtsnormen behandelt werden", sagte Erzbischof
Migliore bei Beratungen der UNO über mögliche Strategien gegen den Terrorismus. Der
Terrorismus könne nur besiegt werden, wenn ihm die moralische Basis entzogen werde.
Hintergrund für diese Äußerungen ist die internationale Kritik an dem US-Gefangenenlagers
Guantanamo Bay. Weiter sagte der Vatikan-Botschafter, die Religion sei wichtig
bei der Lösung des Terrorismusproblems, wenn ihre Natur richtig verstanden und gelebt
werde. Es sei wichtig, nicht nur soziale und politische Hintergründe zu beachten,
sondern auch die tieferen kulturellen, religiösen und ideologischen Motivationen.
Grundlage für den Weltfrieden sei die gemeinsame menschliche Würde. So finde sich
schließlich in allen Religionen die „Goldene Regel“, die den gegenseitigen Respekt
fordere. Erzbischof Migliore erinnerte auch an die Probleme junger Ausländer und
Flüchtlinge. Es sei verständlich, dass der politische, soziale und ökonomische Ausschluss
zu Frustrationen bei ihnen führe, es müssten mehr Anstrengungen unternommen werden,
um bei diesen Schwierigkeiten zu Lösungen zu kommen. Bei einer Sitzung eines anderen
Gremiums, der UN-Kommission zur nachhaltigen Entwicklung, forderte der Erzbischof
eine Stärkung der UN-Umweltschutzorganisation. Nur so könnten die zahlreichen Probleme
im Klima- und Umweltschutzbereich gelöst werden.(rv 130506 mc)