2006-05-12 16:36:41

Österreich: Wirtschaft ist kein Wert an sich


RealAudioMP3 Rund 60 Staats- und Regierungschefs haben sich in Wien zum vierten Gipfel der Europäischen Union und Lateinamerikas getroffen. Venezuela und Bolivien mussten sich massive Kritik für ihre Enteignungspolitik anhören. Nichtregierungsorganisationen und Kirchen versammeln sich gleichzeitig zum Alternativ-Gipfel - mit beachtlichen 2000 Teilnehmern.
Einer von ihnen: Michael Kuhn, Mitarbeiter bei der Österreichischen Bischofskonferenz für Europafragen. Er war im Vorfeld des Gipfels mit der COMECE zu Gesprächen mit dem Rat der lateinamerikanischen Bischofskonferenzen CELAM unterwegs. Er sagt: "Wirtschaft kann kein Wert an sich sein."

"Wirtschaft ist nur ein Mittel zur Erreichung eines Ziels. Im Mittelpunkt muss der Mensch selbst stehen, die Frage nach dem sozialen Gleichgewicht in Lateinamerika, die Bekämpfung der Armut, die Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklung und die Erreichung der Milleniumsziele, dass bis zum Jahr 2010 die Armut in der Welt halbiert werden soll. Dieses Ziel wurde wieder um fünf Jahre hinausgeschoben. Das halten wir für eine sehr gefährliche Situation."

Bipolare Gipfeltreffen zwischen zwei Konitenten allein könnten jedoch keine Zukunft bringen:

"Unsere Welt ist letztendlich heute so vernetzt und die Kontinente sind so voneinander abhängig, dass es letztendlich nur Sinn macht, die globale Verantwortung als solche wahrzunehmen und bereit zu sein, sie zu übernehmen."

Anderes Thema: die Energiepolitik und die Projekte zur Verstaatlichung. Die begrüßt Kuhn:

"Wenn es darum geht Privatisierungsmaßnahmen der letzten Jahre wieder rückgängig zu machen, weil durch diese Privatisierung ein nicht unwesentlicher Teil der Bevölkerung zum Beispiel von einer sicheren Wasserversorgung ausgeschlossen wurde, zumindest von einer sicheren Wasserversorgung, die auch bezahlbar war."

(rv 12.05.06 bp)







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