In Angola ist die
Cholera ausgebrochen. Nach den starken Regenfällen der letzten Wochen droht die Epidemie
außer Kontrolle zu geraten. Mehr als 1000 Menschen sind bereits gestorben, über 30
000 haben sich infiziert. Täglich werden bis zu tausend neue Fälle bekannt.
Cholera
ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die besonders das Leben von Kleinkindern
bedroht. Sie äußert sich in starkem Durchfall, schmerzhaften Darmkrämpfen und Erbrechen.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef hat nun zu Spenden aufgerufen. Helga
Kuhn ist die Pressesprecherin von Unicef und sagt über die Lage in Angola… „Die
Lage ist vor allem in Luanda dramatisch. Dort ist die Epidemie Anfang Februar ausgebrochen
und die Gesundheitsbehörden vor Ort haben zu langsam reagiert. Sie haben nicht rechtzeitig
einen Notstand ausgerufen, was notwendig gewesen wäre. Das Problem ist, es gibt zu
wenig sauberes Trinkwasser. Die sanitären Verhältnisse sind schlecht. Lauanda gleicht
in weiten Teilen einer Kloake. Und das ist genau das Klima, in dem sich eine Krankheit
ausbreiten kann.“ Die Krankheit verbreitet sich rasant- nicht nur einzelne
Teile, sondern das ganze Land ist betroffen. „Nach dem Ende des Bürgerkrieges,
der das Land über 20 Jahre gelähmt hat gibt es jetzt einen Aufschwung und damit auch
viel Reiseverkehr. Man kann sich im Land frei bewegen und die Menschen selber verteilen
die Krankheit im Land. Vor allem auch weil die Menschen nicht wissen, wie Cholera
übertragen wird und wie man sich schützen kann, nämlich durch einfache Hygienemaßnahmen
wie Hände waschen.“ (domradio, 09.05.06, cw)