2006-05-08 11:27:55

Vatikan: Kanadische Bischöfe beim Papst
 


Am vergangenen Freitag haben die Ad-Limina-Besuche der kanadischen Bischöfe im Vatikan begonnen. Die kanadische Kirche durchlebt zur Zeit eine Phase der Säkularisierung: der Einfluß der Kirche schwindet. Wir haben André Rivest, den Bischof der Diözese Chicoutimi, zur kirchlichen Situation befragt:

„Die aktuelle Herausforderung in Kanada ist vor allem die Weitergabe des Glaubens. Unsere Gesellschaft ist säkularisierter, laizistischer. Die Rechtsprechung hat dem ganzen Vorschub geleistet, so sind zum Beispiel unsere Schulen nicht mehr konfessionell gebunden. Wir müssen also neue Zugänge und neue Mittel der Glaubensweitergabe finden. Unsere Gesellschaft, die durchaus katholische Wurzeln kennt, hat die Fähigkeit verloren, den Glauben benennen und ausdrücken zu können. Daher müssen wir zum ersten Schritt der Evangelisierung kommen: nämlich dem Zeugnis. Das ist unsere große Herausforderung.“

Der Weltjugendtag in Toronto 2002 war ein wichtiges Ereignis für die kanadische Kirche. Nun bereitet sich die kanadische Kirche auf den nächsten Eucharistischen Weltkongress 2008 in Quebec vor. Nach Rom haben die kanadischen Bischöfe aber auch weitere Sorgen getragen, so Bischof Rivest:

„Die Bischöfe sind auch sehr besorgt über die soziale Situation in unserem Land, besonders im Quebec. Die großen Fragen wie Armut und ihre Bekämpfung, die Arbeitslosigkeit. Das sind unsere Sorgen, die eine hohe Bedeutung für uns Bischöfe haben, damit die Gute Nachricht der Hoffnung den Menschen verkündigt werden kann.“

In Kanada bezeichnen sich knapp 80 Prozent der Bevölkerung als christlich, davon die Hälfte als katholisch.
(rv 07.05.06 mc)







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