Afghanistan: Pax Christi für mehr UN-Engagement in Afghanistan und Irak
Die Gewalt in Afghanistan nimmt kein Ende: Taliban-Kämpfer haben im Süden des Landes
drei Polizisten getötet. Bei dem Feuergefecht kamen auch zwei Kämpfer der radikal-islamischen
Taliban ums Leben. Auch im Osten des Landes kam es zu Gewalt. In Dschalalabad explodierten
nach Behördenangaben drei Bomben auf einem Markt Stadtzentrum. Verletzt wurde niemand.
Dennoch besteht Hoffnung auf eine friedliche Entwicklung, meint der Vertreter der
katholischen Kirche in Afghanisten, der Barnabitenpater Giuseppe Moretti: “Afghistan
entwickelt sich entschieden zwischen Tausend Hindernissen in Richtung Frieden und
Demokratie. Das Land muss als Staat sozusagen noch entstehen, es muss zu Frieden und
Demokratie erzogen werden. Afghanistan besteht aus unterschiedlichen Ethnien, die
25 Jahre Krieg hinter sich haben.” Auch aus dem Irak dringen vor allem Nachrichten
über anhaltende Gewalt und Schwierigkeiten bei der Regierungsbildung. Auch hier wurde
mit militärischen Mitteln von außen ein Regime gestürzt. Doch die dortigen Anschläge
und Übergriffe haben einen grundsätzlich anderen Hintergrund, meint Bischof Tommaso
Valentinetti, der Vorsitzende von Pax Christi Italien: „Es handelt sich um sehr unterschiedliche
Problematiken. Im Irak hat es einen Krieg gegeben, den man nicht hätte führen sollen.
In Afghanistan beruht die Instabilität auch auf der Geschichte des Landes. Die Frage
bleibt, in wieweit eine militärische Operation der richtige Weg zum Frieden sein kann.
Dieses Problem muss aber nicht auf nationaler Ebene sondern mit Hilfe der Vereinten
Nationen angegangen werden. Ein sofortiger Rückzug aus den beiden Ländern ist unmöglich.
Das Problem ist nicht, wann die Truppen abziehen, sondern dass derartige Konflikte
nicht allein von einigen Nationen angegangen gelöst werden können, sondern von den
Vereinten Nationen in Angriff genommen werden muss, die auf internationaler Ebene
unbedingt wirksamer werden müssen." (rv 08.06.05 bg)