Nach Ablauf einer
mehrmals verlängerten Frist stehen die Friedensverhandlungen zwischen der Sudanesischen
Regierung und den Rebellengruppen in Darfur möglicherweise vor dem Scheitern. Die
Regierung hat sich bereit erklärt, das von der Afrikanischen Union vorgeschlagene
Friedensabkommen zu unterzeichnen. Die Rebellen stellen allerdings weitere Forderungen.
Die Lage der Bevölkerung in Darfur verschlechtert sich unterdessen dramatisch,
sie wird von der Regierung nah stehenden Reitermilizen angegriffen. Das bestätigt
Francois Large, Caritas-Koordinator vor Ort: „Große Teile Darfurs sind internationalen
Organisationen nicht zugänglich. Die Leute kämpfen dort ums Überleben, aber es ist
zu gefährlich für sie die Gegend zu verlassen. Im Regierungsviertel und rund um die
großen Zeltlager ist für sie keine Sicherheit gewährleistet. Das soziale Gleichgewicht
ist zusammen gebrochen. Es ist unbegreiflich: Leute fliehen des nachts aus ihren brennenden
Dörfern. 100.000 Menschen haben sich um die so genannten großen Städte wie Njala oder
Salingi angesiedelt. Da es in den Jahren 2003 und 2004 keine Ernte gab, war der Grad
der Unterernährung im Land sehr beunruhigend, ja geradezu verheerend. Wir können keine
genaue Zahl an Opfern nennen, aber es könnten circa eine halbe Million Menschen gestorben
sein, weil es nicht genügend Nahrungsmittel und sauberes Wasser gab.“ Der Konflikt
in Darfur schwelt seit rund drei Jahren. Die Afrikanische Union versucht seit November
vergangenen Jahres zwischen Rebellen und Regierung zu vermitteln.