2006-05-05 16:46:19

Sudan: Darfur-Abkommen droht zu scheitern


RealAudioMP3 Nach Ablauf einer mehrmals verlängerten Frist stehen die Friedensverhandlungen zwischen der Sudanesischen Regierung und den Rebellengruppen in Darfur möglicherweise vor dem Scheitern. Die Regierung hat sich bereit erklärt, das von der Afrikanischen Union vorgeschlagene Friedensabkommen zu unterzeichnen. Die Rebellen stellen allerdings weitere Forderungen.
Die Lage der Bevölkerung in Darfur verschlechtert sich unterdessen dramatisch, sie wird von der Regierung nah stehenden Reitermilizen angegriffen. Das bestätigt Francois Large, Caritas-Koordinator vor Ort:
„Große Teile Darfurs sind internationalen Organisationen nicht zugänglich. Die Leute kämpfen dort ums Überleben, aber es ist zu gefährlich für sie die Gegend zu verlassen. Im Regierungsviertel und rund um die großen Zeltlager ist für sie keine Sicherheit gewährleistet. Das soziale Gleichgewicht ist zusammen gebrochen. Es ist unbegreiflich: Leute fliehen des nachts aus ihren brennenden Dörfern. 100.000 Menschen haben sich um die so genannten großen Städte wie Njala oder Salingi angesiedelt. Da es in den Jahren 2003 und 2004 keine Ernte gab, war der Grad der Unterernährung im Land sehr beunruhigend, ja geradezu verheerend. Wir können keine genaue Zahl an Opfern nennen, aber es könnten circa eine halbe Million Menschen gestorben sein, weil es nicht genügend Nahrungsmittel und sauberes Wasser gab.“
Der Konflikt in Darfur schwelt seit rund drei Jahren. Die Afrikanische Union versucht seit November vergangenen Jahres zwischen Rebellen und Regierung zu vermitteln.

(rv, 05.05.06 ch)







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