Der UNO-Sonderberichterstatter für Folter, Manfred Nowak, hat darauf hingewiesen,
dass auch in den EU-Staaten die Antifolter-Prinzipien immer wieder verletzt werden.
Er fordert strengere Bestimmungen für Auslieferungen. Das Prinzip, Menschen nicht
in Staaten auszuliefern, wo ihnen Folter drohe, sei von mehreren EU-Staaten verletzt
worden. Ausdrücklich kritisierte Nowak Großbritannien und Schweden, die Verdächtige
nach Ägypten, Jordanien und Libyen überstellt hätten. Der UNO-Beauftragte kritisierte,
mit Auslieferungen in Staaten wie Ägypten und Jordanien verschlössen mehrere EU-Staaten
die Augen vor der Tatsache, dass dort "systematisch und heftig gefoltert" werde. Eine
Zusage des Aufnahmelands, keine Folter anzuwenden, reiche nicht aus, so Nowak heute
vor dem CIA-Sonderausschuss des Europaparlaments in Brüssel. (kna, 04.05.06,
cw)