Es ist der Epilog
zum italienischen Wahlkrimi: Die römische Mitte-Rechts-Regierung von Silvio Berlusconi
ist gestern zurückgetreten, der voraussichtlich künftige Ministerpräsident Romano
Prodi will die Mitglieder des künftigen Mitte-Links-Kabinetts vielleicht schon am
Freitag vorstellen. Wer ist Italiens nächster Regierungschef? Der aus Bologna stammende
Wirtschaftsexperte Prodi ist Katholik, verheiratet, nicht geschieden, er kommt aus
der früheren christdemokratischen Partei und steht heute der liberal-katholischen
Margherita-Partei nahe. Prodi gilt als Vertrauter von Kardinal Camillo Ruini, dem
Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz; er zog aber im jüngsten Wahlkampf
kirchliche Pfeile auf sich, als er für eine Aufwertung nichtehelicher Lebensgemeinschaften
eintrat. Unser Mitarbeiter Aldo Parmeggiani fragte Prodi vor einiger Zeit mal danach,
wer nach seiner Meinung die Gewinner der Globalisierung sein werden - und wer die
Verlierer.