Eine Delegation der Arbeitsgruppe Islam (AGI) der Schweizer Bischofskonferenz ist
jetzt von einer Reise in den Iran zurückgekehrt. Im Zentrum der Reise standen der
interreligiöse Dialog mit iranischen Repräsentanten des Islams und Begegnungen mit
den christlichen Minderheiten des Landes. Mit dabei der Generalsekretär der Schweizer
Bischofskonferenz Agnell Rickenmann. Wir haben ihn nach seinen Eindrücken gefragt,
wie es um die Religionsfreiheit im Iran bestellt ist.
„Was man positiv hervorheben
darf ist dass Christen zusammen mit anderen Minderheiten die Kultusfreiheit genießen,
das heißt sie haben das recht ihren Gottesdienst frei auszuüben.“
Problematisch
sei aber weiterhin das Problem des Glaubenswechsels: Die Öffnetlichkeit reagiere verkrampft,
wenn Muslime Christen werden wollten. Auch sei problematisch, wenn kritische Journalisten
aus dem Westen mit Todesdrohungen zu rechnen hätten. Dennoch habe er Hoffnung geschöpft:
"Ich habe erfahren im Gespräch mit jungen Studenten wieviel Neugier und
Wissensdurst gerade bei jungen Menschen da ist. Ich habe da schon auch die Hoffnung,
dass neben aller Propaganda und neben allem politischen Getöse eben doch auch auf
der menschlichen und auch auf der religiösen Ebene ein Verständnis wachsen kann."
Der
Besuch der Schweizer Delegation war ein Gegenbesuch: Im September des vergangenen
Jahres hatten Mitglieder der "Islamic Culture and Relations Organisation" (ICRO) eine
Reise in die Alpenrepublik unternommen. Die Organisation wurde 1996 von Ayatollah
Ali Khamenei geschaffen, dem damaligen geistlichen Führer und Staatschef Irans. Ziel
der Organisation ist es, die iranisch-islamische Kultur sowie die persische Sprache
im Ausland bekannt zu machen.