Österreich: Wiens neuer Weihbischof, "Gott ist ein Gott der Überraschungen"
Wien hat einen neuen
Weihbischof: Der 48-jährige Franz Scharl empfing gestern im Stephansdom die Bischofsweihe.
Hauptkonsekrator war der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn. Bisher
war Scharl in der Priesterausbildung tätig und war Gemeindepfarrer in Wiens 5. Bezirk.
„Die Weitergabe des Glaubens“ liege ihm auch künftig besonders am Herzen, so der neue
Weihbischof.
„Das ist unser aller Aufgabe, meine Aufgabe aber auch die Aufgabe
derer, die Kinder erziehen. An zweiter Stelle: die Förderung einer Kultur des Lebens
und der Lebensweitergabe. Diese beiden Dinge und die entsprechende Kultur werden uns
in Kirche und Gesellschaft eine gute Zukunft ermöglichen.“
Franz Scharl
studierte Theologie und Philosophie, aber auch Völkerkunde. Zu seinen künftigen Hauptaufgaben
gehört die Sonderseelsorge, also Krankenhaus- und Gefangenenpastoral. Außerdem übernimmt
er die Seelsorge für die fremdsprachigen Gemeinden. Während seines Studiums war Scharl
aus der Kirche ausgetreten, sein Berufswunsch: Professor für Philosophie. Bei seiner
Ansprache am Ende des Weihegottesdienstes spielte er auch darauf an:
„Gott
ist ein Gott der Überraschungen. Der Geist ist lebenschaffender Geist. Man weiß nicht
immer, woher er kommt, wohin er geht, welche Veränderungen er bringt. Er hat mein
Leben gewendet zur Berufung als Priester. Dass ich jetzt hier stehe, ist für mich
nur erklärbar, weil Gott Überraschungen bereithält. Das sage ich jetzt ganz klar und
deutlich. Für mich ist es eine Überraschung. Für viele war es eine Überraschung. Gott
stehe mir bei, dass es eine gute Überraschung für uns alle wird.“