Ein Fußball-Derby
verärgert die italienischen Bischöfe. Wegen der Vorverlegung der Partie AC Mailand
gegen Inter auf den Karfreitag Abend drohte zunächst eine zeitliche Kollision mit
dem traditionellen Kreuzweg des Papstes am römischen Kolosseum, den abertausende Italiener
im Fernsehen mitverfolgen. Heute hat der Präfekt von Mailand Gian Valerio Lombardi
die Begegnung auf dem Rasen zumindest auf 18 Uhr vorverlegt. Für Kardinal Fiorenzo
Angelini, den wöchentlichen "Sportkommentator" des italienischen Programms von Radio
Vatikan, ist diese Lösung bloß das kleinere Übel.
"Selbst wenn es nur
aus organisatorischen Gründen geschieht, so bleibt die Heiligkeit des Karfreitags
wenigstens zum Teil gewahrt. Grundsätzlich aber gilt: Die Partie ausgerechnet auf
diesen Tag zu verlegen, ist eine Grobheit sondergleichen, ein schlimmer Fehler, der
die religiösen Gefühle der Gläubigen und der Praktizierenden beleidigt, ja sogar derjenigen,
die diese jahrhundertealte kirchliche Tradition einfach nur respektieren. Und es ist
ein Vorgehen gegen Sportler, die nicht vergessen, dass echter Fußball auf Religion
und Spiritualität Rücksicht nimmt."
Auch Barcelona tritt bereits am Karfreitag
zu seiner Partie in der spanischen Liga an, um den Spielern einen zusätzlichen Tag
Pause vor dem wichtigen Champions-League-Halbfinale zu verschaffen. (rv 11.04.06
gs)