Das 2005 geschnürte Fremdenrechtspaket produziert in vielen Fällen menschliche Härten
gegenüber Flüchtlingen und steht für die Haltung "Wir wollen diese Menschen nicht".
Das meinte der Wiener Caritasdirektor Michael Landau jetzt bei einer Debatte in Salzburg.
Als problematisch
bezeichnete Landau z.B. die neuen Möglichkeiten, Asylwerber
in Schubhaft zu nehmen. Derzeit würden kaum mehr Flüchtlinge, die heuer ihren Antrag
gestellt haben, zur Caritas-Beratung kommen, weil sie sofort in Haft genommen wurden.
Familien würden zerrissen, Väter und erwachsene Kinder auf Gefängnisse in ganz Österreich
aufgeteilt, Frauen und minderjährige Kinder irgendwo abseits, in Pensionen auf dem
Land, untergebracht.
Christen hätten eine besondere Verpflichtung zur Solidarität
mit verfolgten Menschen, betonte Landau. Das Evangelium sei "sehr klar", wenn es um
die Aufnahme von fremden und obdachlosen Menschen gehe. Insofern erwarte er sich von
Christen eine "evangeliumsgemäße
Lästigkeit" beim Thema Asyl - und von Politikern
eine Bereitschaft zur Nachdenklichkeit. (kap 10.04.06 sk)