Die Welle der Gewalt
im Irak reißt nicht ab, allein im vergangenen Monat sind 900 Iraker der Gewalt zum
Opfer gefallen. Der chaldäische Patriarch im Irak Emmanuel III. Delly hat zu einem
zweitägigen „Fasten für den Frieden“ aufgerufen. Weltweit folgen Menschen diesem Appell.
Gegenüber Radio Vatikan sprach Delly über die Gründe, die ihn zu diesem Schritt bewogen
haben: "Seit vielen Jahren durchleben wir im Irak eine dramatische,
tragische Situation. Besonders in den letzten drei Jahren: So viele Massaker, soviel
Leid, so viele Tote. Jeden Tag liegen Dutzende auf der Straße, die erschossen wurden.
In letzter Zeit hat das alles zugenommen und ich habe mit vielen Verantwortlichen
gesprochen, niemand konnte etwas tun. Das hat mich bewegt, diesen Aufruf zu starten:
Und da habe ich zu mir selber gesagt: Es hilft nichts, nur der Herr kann uns helfen.
Er wird unserm Land Frieden und Sicherheit bringen. Ich habe dann die Menschen, alle
Iraker ohne Unterscheidung, ob Christen oder Moslems, gebeten, mit uns diese Tage
des Fastens und Betens zu halten."
Papst Benedikt hatte die Initiative
beim Angelusgebet am vergangenen Sonntag unterstützt. Das Fasten für den Frieden habe
"unsere Herzen berührt". Diese Worte bedeuten dem chaldäischen Patriarchen viel: "Ich
war sehr bewegt, als der Papst meinem Aufruf gefolgt ist und meine Bitte nun zu einem
Aufruf an die ganze Welt gemacht hat. Der Papst selbst hat ja gesagt „Ich werde beten“
- und so hat der Heilige Vater die ganze Welt, ja alle Menschen guten Willens aufgerufen,
für den Irak zu fasten und zu beten. Und nicht nur für den Irak, sondern für den ganzen
leidenden Nahen Osten."