Vatikan: Gebetsvigil für Johannes Paul II. mit 80.000 Teilnehmern
Über 80.000 Gläubige haben sich gestern Abend auf dem Petersplatz versammelt, um Johannes
Pauls II. zu gedenken. Um 21.37 Uhr, genau ein Jahr nach dem Tod des Papstes, wandte
sich sein Nachfolger, Benedikt XVI. an die betenden Pilger, die ein Meer aus Kerzen
entzündet hatten. In seiner live per Videoschaltung nach Krakau übertragenen Ansprache
begrüßte er, dass die lange Krankheit seines Vorgängers in der breiten Öffentlichkeit
mehr Sensibilität für Leiden geschaffen habe: „Seine mit Mut angegangene Krankheit
hat alle aufmerksamer für den menschlichen Schmerz gemacht. Sie hat dem Leiden Würde
und Wert verliehen, indem sie zeigte, dass der Wert des Menschen nicht nur auf seiner
Effizienz und seiner Erscheinung beruht, sondern auf seiner Person, weil er von Gott
geschaffen und geliebt ist. Weil er sich Gott durch das Gebet und in der Liebe für
Wahrheit und Schönheit immer mehr angenähert hat, konnte unser geliebter Papst zum
Gefährten für jeden von uns werden und mit Autorität auch zu jenen sprechen, die dem
christlichen Glauben fern sind. (rv 03.04.06 bg)