Der Bischof von Basel, Kurt Koch, wirbt um Transparenz. In einem offenen Brief an
seinen Kritiker, den Theologen Hans Küng, verlangt der Bischof, es müsse alles ans
Tageslicht, wenn der Konflikt um den Röschenzer Priester Franz Sabo wirklich bereinigt
werden solle. Sabo wisse ganz genau, dass der Kirchgemeinderat Röschenz in der Öffentlichkeit
nicht die Wahrheit sage – sie jedenfalls nur in äusserst verzerrter Weise wiedergebe.
Wörtlich protestiert der Bischof gegen «gravierende Verleumdungen der ganzen Bistumsleitung».
Koch bittet Sabo, ihn vom Amtsgeheimnis zu entbinden, um seine Sicht des Konflikts
offen darlegen zu können. Der seines Amtes enthobene Pfarrer will darauf aber nicht
eingehen. Die Kirchgemeinde Röschenz schreibt in einem offenen Brief vom gleichen
Tag an Bischof Koch: "Zeigen Sie bitte, dass Sie unser Hirte sind und nicht unser
Richter!" In der Vergangenheit habe die Kirchgemeinde im Streit um Sabo dem Bischof
"mehrfach die Hand zur Versöhnung gereicht". Der Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz,
Bischof Amédée Grab von Chur, hat sich mit Bischof Koch solidarisch erklärt. Er zähle
bei der Konfliktlösung auf die Landeskirche Baselland, die in ihrer Verfassung die
kirchenrechtliche Ordnung ausdrücklich anerkenne, betont Grab. (tagesanzeiger-online,
basler zeitung online, kipa 30.03.06 sk)