Einen Tag nach der Flucht aus seiner Villa in Nigeria ist der liberianische Ex-Präsident
Charles Taylor gefasst und nach Abuja ausgeflogen worden. Die Polizei nahm den mutmaßlichen
Kriegsverbrecher fest, als er am frühen Morgen versuchte, die Grenze nach Kamerun
zu überqueren. Gemeinsam mit seiner Frau habe er in einem goldfarbenen Geländewagen
mit Diplomatenkennzeichen in das Nachbarland fliehen wollen, sagte ein Polizeisprecher.
Die Fahrer seiner Motorradeskorte seien bei der Kontrolle geflohen.
Gestern
noch hatte UNO-Generalsekretär Kofi Annan gefordert, die Staaten der Region sollten
dem untergetauchten und wegen Menschenrechtsverbrechen angeklagten Taylor kein Asyl
gewähren. Der Ex-Präsident solle dem UN-Tribunal überstellt werden, so Annan. Taylor
war am Montag in seinem Exil in Nigeria untergetaucht, nachdem es Anzeichen für seine
bevorstehende Auslieferung an das Tribunal gegeben hatte. Ihm wird vorgeworfen, während
seiner Amtszeit in Liberia für Morde, Folter und Plünderungen verantwortlich gewesen
zu sein.