Schweiz: Frauenkommission hatte überzogene Erwartungen
Die Kirchliche Frauenkommission der Schweizer Bischofskonferenz ist gegenüber den
Bischöfen eher fordernd als beratend aufgetreten. Das sagte Generalsekretär Agnell
Rickenmann heute gegenüber der Presseagentur Kipa. Sechs der sieben Mitglieder der
KFK sind gemeinsam zurückgetreten, weil sie nicht länger einer "Alibi-Kommission"
angehören wollen, wie sie gestern bekanntgegeben haben. Einige der sechs Frauen, die
jetzt zurücktreten, stünden ohnehin am Ende ihrer statutarisch festgelegten Amtszeit,
so Rickenmann weiter. Die jetzt aufgetretenen Schwierigkeiten seien auch eine Folge
der Geschichte der Frauenkommission. Diese sei in den 80-er Jahren im Gefolge des
Konzils entstanden und habe durchaus einem Bedürfnis der damaligen Zeit entsprochen.
Inzwischen habe sich jedoch das Profil der Gesellschaft verändert und die Haltung
zum Thema Frauen entspannt. Heutige Frauen legten ein "weniger militantes Auftreten"
an den Tag. Die Frauenkommission habe außerderm merken müssen, dass Fragen wie die
geforderte Weihe von Frauen zu Diakoninnen nur auf weltkirchlicher Ebene zu lösen
seien. Viele "völlig unrealistische" Erwartungen hätten Enttäuschungen ausgelöst.