2006-03-21 15:03:41

Vatikan: UNO-Beobachter beraten über Menschenrechte


RealAudioMP3 Menschenrechte, Frieden, Gerechtigkeit – das sind nur einige Themen, die Papst Benedikt XVI jetzt an die ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei internationalen Regierungsorganisationen gerichtet hat. Die acht Vertreter des Vatikans waren nach einem zweitägigen Kongress zu einer Papst-Audienz geladen. Alexandra Barone hat Erzbischof Giovanni Lajolo, den vatikanischen „Außenminister“, zu dem Kongress befragt.

Insgesamt acht von ihnen gibt es, die bei 14 verschiedenen internationalen Regierungsinstitutionen arbeiten – die Rede ist von den ständigen Beobachtern des Heiligen Stuhls. Sie vertreten den Vatikan unter anderem bei den Vereinten Nationen und anderen Organisationen. Ihre Aufgaben sind unterschiedlich, erklärt Erzbischof Lajolo:

„In seiner kurzen, aber intensiven, Rede hat Benedikt XVI ihren ‚sehr wichtigen Beitrag für die Menschenrechte, für das allgemeine Wohl, die Freiheit und Gerechtigkei’ erwähnt. Er hat auch betont, dass sie mit großem Ansehen die Kirche vertreten, die ihre Stimme auch weiterhin für die Verteidigung der Menschenrechte erheben wird - auch wenn die Regierungen und die öffentliche Meinung etwas anderes sagen.“

Durch ihre Anwesenheit bei den verschiedenen Organisationen sind sie über die einzelnen Problembereiche und Entscheidungen bestens informiert und können, nach einer eingehenden Analyse, in das Geschehen eingreifen. Am Wochenende haben sich die acht Vertreter nun getroffen, mit dem Ziel:

„Auf dem internationalenm Treffen der Kirchenorganisationen im November 2005 in Jerusalem kam der Wunsch auf, sich besser untereinander zu korrdinieren. Auch fragten einige kirchliche Hilfsorganisationen nach einer besseren Zusammenarbeit mit den vatikanischen Beobachtern. Das war ein Ziel des Treffens. Ein zweites Anliegen war, über die Situation der Menschenrechte zu diskutieren und ihre Bedeutung innerhalb der internationalen Organisationen. Sie sind heutzutage Gegenstand von Entwicklungen, die allerdings durch die Interessen der einzelnen Gruppierungen im Land eher einem Rückschritt unterliegen können - mit großen Gefahren für das Individuum und der Gesellschaft.“

Die Einrichtung eines UNO-Menschenrechtsrates, der die bisherige, häufig kritisierte Menschenrechts-Kommission ersetzen soll, ist vom Vatikan begrüßt worden. Erzbischof Lajolo sagt zum neuen Menschenrechts-Rat:

„Die Gründung eines UNO-Menschenrechtsrates stellt eine ganz normale Weiterentwicklung der Menschenrechts-Kommission, mit Sitz in Genf, dar. Es ist eine positive Entwicklung, da sie zeigt, dass die UNO dem Thema jetzt eine größere Bedeutung beimisst. Dieser Rat ist allerdings nur ein Instrument: alles wird von der Arbeit der 47 Mitgliedsstaaten abhängen. Nicht wenige dieser Staaten messen den Menschenrechten eine geringe Bedeutung zu, während andere neben den Menschenrechten auch andere Rechte einschliessen, die gar keine sind. Der Vatikan wünscht sich, dass die Arbeit des neuen Rates bald Früchte zeigen wird. Natürlich werden die ständigen Beobachter des Vatikans die Arbeit des UNO-Menschenrchtsrates mit großem Interesse verfolgen.“

 
(rv 21.03.06 ab)








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