Deutschland muss gemeinsam
mit der Internationalen Gemeinschaft Israel dahingehend beeinflussen, daß endlich
ein friedliches Zusammenleben mit den Palästinensern möglich ist. Solange der Streit
um die besetzten Gebiete nicht beigelegt ist, gebe es weder Sicherheit für Israel
noch für Palästina. Das erklärte Christiane Gerstetter von Pax Christi Deutschland
in einem Interview mit Radio Vatikan. Gemeinsam mit der Weltkirche und dem Verein
junger Männer organisierte die internationale Friedensorganisation eine Aktionswoche
für den Frieden in Israel, die am Sonntag zu Ende geht. Nach der Aktionswoche geht
die Arbeit für Gerstetter in Deutschland weiter:
"Ich denke, es ist wichtig,
Politikern erst mal klar zu machen, was hier passiert. Ich habe immer wieder die Erfahrung
gemacht, dass Leuten nicht wirklich klar ist, wie die alltägliche Situation hier ist.
Zum Beispiel. dass die Trennungmauer nicht auf der Grünen Linie, das heisst auf der
offiziellen Grenze oder quasi offiziellen Grenze zwischen Israel und Palästina, verläuft,
sondern dass sie viel von den palästinensischen Gebieten einnimmt. Zum Beispiel, dass
viele Leute nicht wissen, dass die meisten der Checkpoints, die Israel errichtet hat,
nicht zwischen Israel und Palästina sind, sondern innerhalb den palästinensischen
Gebieten."
Christiane Gerstetter sieht ihre Aufgabe auch in der Aufklärung
der Politiker, damit diese eine bestimmte Richtung zum Frieden hin einschlagen können
in ihrer Politik. Allerdings ist dabei zu beachten:
"Die deutsche Position
ist eine schwierige, wegen der historischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel
und der Holocaust-Geschichte. Ich denke, dass daher Deutschland alleine nicht die
Rolle haben sollte und kann, um den Frieden im Nahen Osten durchzusetzen. Dennoch
sollte sich Deutschland für Initiativen einsetzen, die der israelischen Seite auch
deutlich machen, dass sie das allgemeine Völkerrecht einhalten müssen - wie alle anderen
Länder auch."