China: Designierter Kardinal kritisiert den Westen
Der Westen tritt nicht entschieden genug für die Einhaltung der Menschenrechte in
der Volksrepublik China ein. Das kritisiert der kürzlich von Papst Benedikt XVI. zum
Kardinal ernannte Bischof von Hongkong, Joseph Zen. Die westlichen Länder sagten
zwar manchmal etwas über die Menschenrechte. Aber die kommunistische Führung wisse,
„daß dies eben nur Worte sind und danach das Geschäft weitergeht“, sagte Zen der katholischen
Zeitung „Neue Bildpost“ . Die chinesische Regierung sei sich deshalb sicher, daß sie
in der Menschenrechtsfrage nicht viel zu befürchten habe. So gebe es weiterhin keine
Rede- und Pressefreiheit, eine Kontrolle des Internets und willkürliche Verhaftungen.
Nach den Worten des 74jährigen Kardinals kontrolliert die Regierung nicht nur Bischofsernennungen,
sondern das gesamte kirchliche Leben. Wer nicht gehorche, werde verhaftet. Zen erklärte
wörtlich: „Was aber viele nicht wissen, ist, daß auch die offizielle, vom Staat anerkannte
Kirche in China sehr stark unter Druck steht und Repressalien erleidet."