Mehr als 30.000 Gläubige
besuchten heute die Generalaudienz Papst Benedikts XVI. auf dem Petersplatz. Im Rahmen
der Audienz wurde der vatikanische Feuerwehr ein neues Löschfahrzeug geschenkt. Die
Spenderfirma wolle damit ihre Achtung vor dem Wirken des Papstes ausdrücken, hieß
es in einem Pressestatement. Benedkit XVI. knüpfte mit seiner Predigt an die Katechesen
der letzen Wochen an, nachdem vorige Woche aufgrund der Fastenexerzitien alle Audienzen
abgesagt worden waren. Die Überlegungen des Papstes galten heute der Auswahl der zwölf
Apostel. Auf deutsch sagte Benedikt: Liebe Brüder und Schwestern! Mit
der heutigen Audienz möchte ich eine neue Reihe von Katechesen beginnen, die das Geheimnis
der Beziehung zwischen Christus und der Kirche zum Gegenstand unserer Betrachtung
machen. Wir alle wissen: die Kirche ist als Gemeinschaft im Glauben, in der Hoffnung
und in der Liebe auf dem Fundament der Apostel gegründet, jener Männer also, die von
Jesus selbst auserwählt worden sind. Die Apostel haben den Auftrag erhalten, die in
Christus geoffenbarte Wahrheit durch die Zeiten weiterzugeben. Von ihnen übernimmt
die Kirche die Aufgabe, das Antlitz Jesu allen Generationen immer neu erstrahlen zu
lassen (vgl. Enzyklika Novo millennio ineunte, 16). „Jesus setzte zwölf
ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte...“ (Mk 3, 14). Die Zahl
der Apostel erinnert an die zwölf Stämme Israels. Den Zwölfen vertraut Christus die
Heilssendung der Kirche an. In seinem Namen sollen sie die Menschen sammeln und retten;
sie sollen Boten und Zeugen des Reiches Gottes sein, das sich schon hier zu verwirklichen
beginnt. Beim Letzten Abendmahl beauftragt Jesus die Apostel, sein Gedächtnis
zu feiern. In Einheit mit ihnen und ihren Nachfolgern sind alle Gläubigen Zeichen
und Werkzeug jener eschatologischen Gemeinschaft, die in Gott ihren Ursprung hat.
Der auferstandene Herr Jesus Christus verleiht den Aposteln die Macht, Sünden zu vergeben.
Er selbst macht sich zur Garantie dafür, daß die Kirche als solche niemals von ihm
getrennt wird. Zwischen dem menschgewordenen Gottessohn und seiner Kirche besteht
daher eine tiefe Einheit, kraft derer Christus auch heute gegenwärtig ist – in seinem
heiligen Volk und besonders in den Nachfolgern der Apostel.
Mit
einem eindringlichen Appell wandte sich Benedikt der XVI. an die deutschen Besucher
auf dem Petersplatz: Mit diesen Gedanken heiße ich euch, liebe Pilger
und Besucher deutscher Sprache herzlich zu dieser Audienz willkommen. Jeder von uns
kann und soll zum Aufbau echter Gemeinschaft unter den Menschen beitragen. Tragt den
Geist der Versöhnung und der Hilfsbereitschaft in eure Lebenswelt hinein und erleuchtet
eure Umgebung mit dem Licht der Hoffnung und der Liebe! Der allmächtige Gott erhalte
und führe euch auf seinen Wegen. – Euch allen einen gesegneten und frohen Tag!