2006-03-15 13:47:36

Libanon: Schwierige Aufgaben für politische Führer


RealAudioMP3 Zum ersten Mal seit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 1990 haben sich in den letzten Tagen führende Politiker aller Parteien getroffen und über die Zukunft des Landes beraten. Die Politiker einigten sich darauf, ein internationales Tribunal einzurichten, um den Mord an Premierminister Rafik Hariri im Februar letzten Jahres aufzuklären. Mit Syrien wolle man normale diplomatische Beziehungen aufbauen, hieß es in der heute veröffentlichten Abschlusserklärung. Außerdem sollen radikale Palästinenser im Land entwaffnet werden. Ob das auch für die islamistische Hisbollah gilt, blieb bisher offen. Ebenfalls keine Einigung gab es über einen von manchen geforderten Rücktritt des prosyrischen Präsidenten Emile Lahoud. Dennoch ist das Treffen als Erfolg zu werten, sagt Khalil Karam, der ehemalige Generalsekretär der maronitischen Liga:

Die erste Herausforderung war, dass man sich überhaupt getroffen hat. Die nächste Aufgabe ist viel komplizierter, weil man sich jetzt mit Themen beschäftigen muss, die sich auf die gesamte Region auswirken können. Zuerst sind da die Landkarten, die von der Hisbollah und dem Drusenführer Waled Dschumblad ins Land gebracht wurden. Jeder sitzt dem anderen mit einer Landkarte gegenüber. Einer sagt, dass dias bestimmte Gegenden libanesich sind, andere bestreiten das. Das Patriarchat ist darauf bedacht, dass es immer eine Möglichkeit für den Dialog gibt. Wir müssen miteinander reden, wir müssen verständliche Lösungen finden. Es ist nichts unmöglich, wenn die Leute guten Willen zeigen.

 
Am 22. März sollen die Gespräche zwischen den politischen Führern fortgesetzt werden. Dabei soll vor allem über die Rolle des Präsidenten diskutiert werden.

(rv 15.03.06 wh)







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