Vatikan: Kardinal warnt vor Ausdruck "Clash of civilisations"
Von einem „Zusammenstoß der Kulturen“ zu sprechen, ist mit Gefahren verbunden. Das
glaubt Kardinal Francesco Pompedda, emeritierter Präfekt des vatikanischen Obersten
Gerichtshofs der Apostolischen Signatur. Jeder „Zusammenstoß“ würde dem Dialog zwischen
den Kulturen und Religionen ein Ende setzen, sagte der Kirchenrechtler der in Rom
erscheinenden Zeitung „La Repubblica“. Pompedda zeigte sich besorgt über Bemühungen,
die christliche Identität als dem Islam entgegengerichtet zu definieren. Das würde
bedeuten, „zu einem `Heiligen Krieg` zurückzukehren – und allein das Wort ist ein
Fluch“, so der italienische Kardinal wörtlich. Im Dialog mit dem Islam besteht Pompedda
auf drei Säulen: Gegenseitigkeit, Verweigerung eines „Zusammenstoßes der Kulturen“
und Notwendigkeit eines gelebten Glaubens, der sich nicht auf die Ausrufung von Werten
reduziere. (ansa 13.03.06 gs)