2006-03-13 12:52:53

Mexiko: Wasser als Menschenrecht


RealAudioMP3 Ein Fünftel der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu Trinkwasser - 40 Prozent haben keine Toiletten. Schuld daran sind, so dokumentiert ein neuer Uno-Bericht, der vergangene Woche in Mexiko-Stadt veroeffentlicht wurde, eine unwirksame Wasserverwaltung und Korruption.
Mitte dieser Woche, am 16. März, findet in Mexiko-Stadt der 4. Weltwassergipfel statt. Mehr als 150 Persönlichkeiten, darunter Minister, Wasserfachleute, und vor allem Wirtschaftsvertreter wollen Strategien diskutieren, wie eine Privatisierung des Wassers vorangetrieben werden kann.
Kritisch verfolgen Nichtregierungsorganisationen die Kommerzialisierung des lebenswichtigen Gutes. Schon Papst Johannes Paul II forderte, Wasser als Menschenrecht zu betrachten und jedem zugänglich zu machen.. Nichtregierungsorganisationen treffen sich noch vor dem Welt-Event in einem Alternativ-Forum. Einer der Organisatoren, Andres Barreda Marin, von der mexikanischen NGO "Centro de Analisis, Social, Informacion y Formacion Popular" fasst die Ziele der Alternativen zusammen:

"Die Alternativen wollen vor allem anklagen und die Offentlichkeit sensibilisieren. Wir wollen auf die technischen, sozialen und juristischen Probleme hinweisen, die eine Privatisierung mit sich bringt. Wir wollen vor allem Zweifel aeussern und auf Widersprueche hinweisen. Zum Beispiel wird derzeit in Mexiko auf Bauern und Grundbesitzer Druck ausgeuebt, dass sie, wenn ihr Grund auf einer Wasserader liegt, das Recht an dieser Nutzung registrieren lassen muessen. Ansonsten kann jeder hergehen, sich registrieren lassen und die Quelle ausbeuten. Ein anderer Punkt ist der Bau von Talsperren, wobei erneut Privatinteressen im Spiel sind. Und schliesslich das Manoever von Gemeinden, die dem Druck von grossen Wasserfirmen nachgeben und d as System der Selbstverwaltung von Wasserrechten aufweichen. Leider ist Mexiko ein Beispiel dafuer, wie die Privatisierung – ein sehr komplexer Prozess – vorangetrieben werden kann und wie man unter dem Tisch – oder wie ein spanisches Sprichwort so passend „sagt unter dem Wasser“ – vorgeht, ohne dasss die Oeffentlichkeit etwas mitbekommt, bis sie mit den nackten Tatsachen konfrontiert ist. Und darum ist es unsere Pflicht, breite Bevoelkerungsschichten aufzuklaeren."
Abmo:
Anlaesslich des bevorstehenden Wassergipfels verurteilte auch die mexikanische Sozialpastoral vergangene Woche den Missbrauch von Wasesrrechten zur privanten Bereicherung. Die Bischoefe erinnern den Staat an seine Verpflichtung, Wasser in purem Zustand und eine Preis zur Verfuegung zu stellen, der fuer alle Burger erschwinglich ist und nicht andere Buergerrechte, wie die Gesundheit, aufs Spiel setzt.








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