Kardinal Karl Lehmann hat den Islam aufgefordert, sein Verhältnis zur Gewalt zu klären.
Die Frage, wie weit dessen Gottesbild mit Kategorien der Gewalt verbunden sei, gehe
an die Wurzel des Islam, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz dem
Magazin «Der Spiegel». Zudem müssten sich die Verkünder des Islam selbstkritisch fragen,
wo ihre Religion entstellt werde. Schließlich sei ja nicht Religion als solche gewaltträchtig.
Lehmann wörtlich: «Jede Religion muss sich davor hüten, der Versuchung zu unterliegen,
sich mit Gewalt durchzusetzen oder sich von außen dafür instrumentalisieren zu lassen.»
Dies sollten Kirchenvertreter bei interreligiösen Gesprächen auch einfordern. Schließlich
sei Dialog kein Geschwätz, sondern kenne auch Dissens und Kritik. (kna 12.03.06
sk)