In Ländern mit muslimischer
Mehrheit bildet die Gruppe der gemäßigten Moslems die Mehrheit, auch wenn es mitunter
nicht so aussieht. Das sagte der vatikanische Missionschef, Kardinal Crescenzio Sepe,
heute am Rande eines Kongresses zum 40. Jahrestag des Konzilsdekretes über die Mission,
„Ad Gentes“ in Rom. "Diejenigen, die den meisten Lärm machen, scheinen nur die Mehrheit
zu sein", das entspreche aber nicht den Tatsachen, so Sepe. Bei dem Kongress selbst
betonte der Kardinal, dass Missionstätigkeit heute anders aussehe als vor 40 Jahren.
„Wir müssen die neuen Herausforderungen wie die Inkulturation bedenken. Da
geht es vor allem um Dialog. Dialog ist ein grundlegendes Element der Mission selbst
geworden. Dieser Dialog muss auf unserer Seite die Identität des Christentums zeigen,
das heißt die Person Jesu Christi und seine Botschaft in den Mittelpunkt stellen.
Das sind die Herausforderungen an die Mission heute – wobei unser Ziel die Verkündigung
bleiben muss.“ Vor drei Monaten feierte "Ad Gentes" seinen 40. Geburtstag.
Das Dekret sollte verdeutlichen, dass die Kirche an sich einen missionarischen Auftrag
hat, erklärte Sepe. „Diese Sensibilisierung war nötig, um in allen Teilen
der Kirche das Bewusstseinzu stärken, dass man das Evangelium in den entferntesten
Winkel der Erde tragen muss. Das Konzil erwies sich als prophetisch in dieser Hinsicht:
Es rief alle Mitglieder der Kirche, ob Bischöfe, Priester, Ordensleute, Laien, zu
dieser Missionstätigkeit auf. Denn dieser Auftrag geht an alle, die getauft sind.“ (rv
09.03.06 gs)