2006-03-08 11:02:40

Schweiz: "Alle sind berufen"


Nach dem "Jahr der Priesterberufungen" sollen die Gläubigen nun auch das "Jahr der kirchlichen Berufungen" in ihr Gebet aufnehmen. Dazu ruft der Bischof von Chur, Amédée Grab, in seinem Fastenhirtenbrief "Alle sind berufen" auf. Die Schweizer Bischöfe haben das Kirchenjahr 2006 zum "Jahr der kirchlichen Berufungen" ausgerufen. Ohne die vielen relativ neuen kirchlichen Dienste könnten viele Aufgaben in Verkündigung und Diakonie nicht genügend oder nicht zeitgemäss genug erfüllt werden. Diese Dienste, wie zum Beispiel Gemeindeleiter oder Pastoralassistenten entsprächen einem neuen und vertieften Verständnis für die Mitverantwortung der Laien in der Kirche.

Dass die Gemeindeleitung und der Eucharistievorsitz immer öfter verschiedenen Personen anvertraut werden müssten, sei zweifellos ein Problem, das zu Schwierigkeiten im Amtsverständnis und zu entsprechenden Forderungen an die Weltkirche führen kann. Es erfülle ihn mit Sorge, wenn eine Gemeinde nicht mehr klar zu sehen scheine, was die besondere Sendung des Priesters ausmache, oder wenn Unzufriedenheit mit der eigenen Stellung den Einsatz im kirchlichen Dienst erschwere, so der Bischof. Anzeichen von Klerikalismus würden die

Strahlungskraft des priesterlichen Wirkens verdunkeln, warnt Grab. Er stellt aber weiter fest, dass er sehr oft auf "harmonisch zusammenarbeitende Seelsorgeteams" treffe.

Grab warnt davor, in der Kirche eine Dienstleistungsorganisation zu sehen. Die Kirche brauche vielmehr "ständige, ausgebildete und beauftragte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen", aber auch immer mehr Ehrenamtliche. In diesem Sinne gestalteten viele Christen ihr Leben. In Familie, Beruf, Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien wüssten sie sich Gott gegenüber verpflichtet und wollen seinem Heilsplan dienen.

(kipa 08.03.06 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.