2006-03-02 13:49:32

Vatikan: Kardinal Sepe zum Sudan, "rauh und schrecklich"


RealAudioMP3 Der vatikanische Missions-Minister Kardinal Crescenzio Sepe hat von der internationalen Gemeinschaft energische Schritte für die Menschem Sudan gefordert, besonders um die schreckliche Situation in der westsudanesischen Krisenregion Darfur zu beenden. Bei einer Reise durch das kriegsgeplagte Land besuchte Sepe unter anderem eines der Flüchtlingslager in Darfur. Nach seiner Rückkehr sagte der Präfekt der Missionskongregation gegenüber Radio Vatikan:


"Bevor ich nach Darfur gereist bin, habe ich die Gegend rund um Khartoum besucht. Dort leben tausende und abertausende Flüchtlinge, die aus dem Süden kommen. Dort herrschen die gleichen Bedingungen wie in Darfur. Dieser Eindruck hat mich nahezu überwältigt, eine rauhe und schrecliche Realität, nahe an der Überlebensgrenze."


Die Katholiken seien auch in all dem Elend sehr engagiert und tief gläubig, nahezu enthusiastisch, berichtet Sepe.


"Natürlich fehlt ihnen nahezu alles. Sie brauchen vor allem Hoffenung, Mut und feste Wurzeln im Glauben, damit sie unter diesen dramatischen Umständen nicht zu Grunde gehen."


Missionare, Priester und Hilfsorganisationen seien aktiv, berichtet Sepe. Doch für eine wirkliche Besserung der Lage müsse sich die Internationale Gemeinschaft einschalten:



"Das habe ich im letzten Gespräch in Darfur auch den Vertretern der verschieden caritativen Organisationen gesagt. Wenn nicht alle zusammenarbeiten, versäumen wir unsere Menschenpflicht, eine ethische, moralische und religiöse Pflicht. Es müssen Projekte intialisiert werden, die diesem Volk ein wenig mehr Würde geben."


Im Gespräch mit den Bischöfen vor Ort erfuhr Sepe auch von den Anstrengungen im interreligiösen Dialog. Es gäbe viele Möglichkeiten, vor allem unter den moderaten Gruppierungen. Aber:
 
"Natürlich gibt es hier dies verrückt gewordenen Splittergruppen, Extremisten. Die Christen leiden unter Gewalttaten, manchmal auch mit Todesfolge. Ich glaube, dass einzig und allein ein geduldiger Dialog mit denen, die den Glauben und die Überzeugungen anderer respektieren, den Menschen im Sudan helfen kann, gemeinsam an ihrer Zukunft zu bauen."

(rv 2.3.06 bp)







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