Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, hat den Appell
von Papst Benedikt XVI. gegen Rassismus in Fußballstadien begrüßt. Spiegel zeigte
sich am Donnerstag in Berlin besorgt, dass es auch in deutschen Stadien wiederholt
zu fremdenfeindlichen Beschimpfungen und antisemitischen Parolen gekommen sei. Bei
der Fußball-WM sollten Sportler und Fans einander mit Toleranz und Respekt begegnen.
Vor Beginn des Freundschaftsspiels Italien-Deutschland am Mittwochabend in Florenz
hatte der Papst zu einem Ende von Fremdenhass und Beleidigungen in Stadien aufgerufen.
Fußball und jeder Sport müsse zu Dialog, Solidarität und Frieden beitragen, hieß es
in dem vom Florentiner Weihbischof Claudio Maniago
vorgetragenen Appell. -
In jüngster Zeit war es in italienischen Fußballstadien wiederholt zu Beleidigungen
und tätlichen Angriffen gegen Sportler dunkler Hautfarbe gekommen. Das Wort «ebreo»
(Jude) wurde von Sprechchören als Schimpfwort gebraucht; auf Spruchbändern tauchte
der Begriff «forno» (Ofen) auf. Der Papst stellte sich in seinem Appell, der in seinem
Namen von Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano erlassen worden war, hinter jüngste
Initiativen gegen Rassendiskriminierung in Sportarenen.