Die katholische und die orthodoxen Kirchen müssen ihre gemeinsamen Werte stärken,
damit sie wirksamer die christlichen Werte in Europa verteidigen und den Frieden fördern
können. Das hat Papst Benedikt XVI. heute gegenüber griechisch-orthodoxen Geistlichen
und Studenten betont. Bei der Audienz im Vatikan beklagte er die weiterhin bestehende
Spaltung der Christen. Gleichzeitig erinnerte er an Fortschritte, die die Ökumene
in den vergangenen vierzig Jahren gemacht hat. Es gebe „tröstliche und hoffnungsvolle
Zeichen“ dafür, dass Katholiken und Orthodoxe ihre Trennung eines Tages überwinden.
Dazu gehöre sowohl die Begegnung zwischen seinem Vorgänger Johannes Paul II. mit dem
Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche, Erzbischof Christodoulos sowie praktische
Schritte wie gegenseitige Besuche, Stipendien und gemeinsame Veröffentlichungen. Zuversichtlich
zeigte Benedikt sich gegenüber seinen orthodoxen Besuchern vor allem hinsichtlich
des vor kurzem wieder aufgenommenen theologischen Dialogs. Damit verband Benedikt
zugleich die Hoffnung auf ein erneutes Treffen mit Erzbischof Christodoulos, der anlässlich
der Trauerfeierlichkeiten für Papst Johannes Paul II. nach Rom gekommen war. (rv
27.02.06 bg)