Beim Einsturz einer mehrstöckigen Textilfabrik in Bangladesch sind gestern mindestens
20 Menschen getötet worden. Knapp 60 Schwerverletzte seien aus den Trümmern geborgen
worden, teilte die Feuerwehr mit. Unklar blieb zunächst, wie es zu dem Einsturz der
Fabrik in der Hauptstadt Dhaka kommen konnte. Erst am Donnerstag waren bei einem Brand
in einer Textilfabrik im Südosten Bangladeschs mindestens 61 Menschen getötet worden.
Geoffrey Garber von der katholischen Hilfsorganisation CAFOD hat Textilfabriken in
Bangladesh besucht. Er mahnt die westliche Welt, sich endlich Gedanken darüber zu
machen, warum viele Markenprodukte heute so billig sind: „Solche Unglücke zeigen,
dass Unternehmen, die Textilien in Bangladesh kaufen und Großhändler in reichen Ländern
Verantwortung für die Bedingungen übernehmen müssen, unter denen die Ware hergestellt
wird. Sie müssen sich ihrer Verantwortung vor allem den Frauen aus armen Familien
gegenüber bewusst werden, die in den dortigen Fabriken arbeiten. Wenn wir uns in der
Kleidung, die wir von ihnen kaufen, wohl fühlen wollen, müssen wir auch ein gutes
Gefühl angesichts der Arbeitsbedingungen haben, unter denen sie produziert wird.“ (sz/rv
26.02.06 bg)