2006-02-24 14:34:59

Vatikan: Nicht nur das rationale Bewusstsein macht Menschen aus


RealAudioMP3 Internationale Wissenschaftler sprechen ab Montag im Vatikan über ethische Fragen der Reproduktionsmedizin und der Embryonenforschung. Zu der Veranstaltung geladen hat die Päpstliche Akademie für das Leben unter ihrem Präsidenten Bischof Elio Sgreccia. Dieser betonte heute bei der Vorstellung des Kongresses, ein Embryo sei unter allen Umständen ein menschliches Wesen. Dies gelte selbstverständlich auch für im Labor erzeugte oder eingefrorene Embryonen. Der Bischof von Groningen, Willem Jacobus Eijk, der selbst Mediziner und im niederländischen Episkopat für medizinisch-ethische Fragen zuständig ist, sagte uns:

„Ich glaube, das Wichtigste ist, dass wir wissenschaftliche und philosophische Argumente zusammenzubringen, um zu beweisen oder annehmbar zu machen, dass die befruchtete Eizelle schon als eine menschliche Person respektiert werden muss und gesehen werden kann. Die Kirche hat bisher nie eine dogmatische Erklärung über den Status des Embryos abgegeben.“

In der wissenschaftlichen Welt gehen die Definitionen über den Beginn menschlichen Lebens auseinander. Einige Forscher setzen als Beginn die Ausbildung eines rationalen Bewusstseins im Gehirn des Embryos an. Bischof Eijk kritisiert diese Argumentation.

„Ich bin der Meinung, dass man den Fehler macht, die spezifische Identität des Menschen mit seinem rationalem Bewusstsein identifizieren. Denn es gibt auch Menschen ohne ein rationales Bewusstsein: Das sind schwerbehinderte Menschen oder vielleicht Menschen, die im Koma liegen. So ist also ein rationales Bewusstsein nicht das einzige Zeichen, das eine Person ausmacht.“

(rv 24.02.06 ab)







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