Vatikan: Fitzgerald, "Kontakt zu arabischer Welt ausbauen"
Vor zwei Tagen hat
Papst Benedikt XVI. Kurienerzbischof Michael Louis Fitzgerald zum neuen Apostolischen
Nuntius in Ägypten ernannt. Außerdem wird der bisherige Präsident des Päpstlichen
Rates für Interreligiösen Dialog vatikanischer Vertreter bei der Arabischen Liga.
"In die Wüste geschickt?", fragten einige Medien nicht ohne Häme. Davon kann keine
Rede sein, sagt der Islam-Experte Fitzgerald selbst über seine neue Aufgabe. Der Dialog
mit den Moslems sei eben gerade jetzt besonders wichtig. Aber er gibt zu: "Das
war sicherlich eine Überraschung. Ich bin ja nicht als Diplomat ausgebildet, ich war
auf keiner Diplomatenschule. Aber ich würde sagen, dass der interreligiöse Dialog
in gewisser Weise Diplomatie erfordert. Man trifft sich mit Menschen, versucht herauszufinden,
wie man eine Übereinkunft erzielen kann, und so weiter. Dazu kommt, dass Kairo wirklich
der Gipfel der Arabischen Welt ist. Ich denke, dass der Kontakt mit den Repräsentanten
der verschiedenen arabischsprachigen Ländern in der Welt noch ausgebaut werden kann.
Ich kann versuchen, hier meinen Beitrag zu leisten und den Dialog zwischen Christen
und Muslimen weiter voranzutreiben." Der erste vatikanische Vertreter bei der
in Kairo ansässigen Arabischen Liga wurde im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II.
ernannt. Der 1945 gegründete Staatenbund, dem 21 Nationalstaaten in Afrika und Asien
sowie Palästina angehören, verfolgt laut Statut das Ziel, die gegenseitigen Beziehungen
der Mitgliedstaaten auf politischem, kulturellem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet
zu vertiefen sowie deren Unabhängigkeit und Souveränität beziehungsweise die arabischen
Außeninteressen sicherzustellen. (rv 17.02.06 bp)