Die iranischen Pläne
für ein Atomprogramm und der Streit um die Mohammed-Karrikaturen dürfen nicht miteinander
vermischt werden. Das fordert Elmar Brok, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses
im Europäischen Parlament. Der Ausschuss hatte die Plenardebatte vorbereitet und sich
für ein geschlossenes und entschiedenes Auftreten der EU gegenüber Teheran ausgesprochen.
Der Iran nutze die Proteste und die Verletzung religiöser Gefühle für politische Zwecke
aus, kritisiert Elmar Brok.
"In Europa gibt es die Meinungsfreiheit, gegen
die der Staat keine Einwendungen haben kann. Wir müssen allerdings auch sagen - und
hier lag der große Fehler der dänischen Zeitungen und anderer Zeitungen -, dass man
Freiheit auch verantwortlich wahrnehmen muss und dass solche Karrikaturen besser nicht
gedruckt würden, gleichgültig ob es um Fragen geht, die mit dem Islam zu tun haben
oder mit anderen Religionen wie der christlichen oder der jüdischen. Wir müssen weiterhin
sagen, dass Staaten oder auch fundamentalistische Führer, die dies für Gewalt ausnutzen,
zur Zerstörung der Dialogfähigkeit ausnutzen, hier große Verantwortung tragen und
dieses Verhalten absolut nicht hinnehmbar ist. Wir müssen Dialog miteinander führen,
Verständnis füreinander haben, aber dürfen dies nicht mit Gewalt vermischen."