D: Regensburger Generalvikar nimmt Stellung zu ZdK-Geldern
Das Bistum Regensburg
hat dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) die Gelder gestrichen. Das hat
die"Frankfurter Allgemeine Zeitung" heute berichtet. Der Regensburger Generalvikar
Michael Fuchs habe demnach bei der jüngsten Vollversammlung des Verband der Diözesen
Deutschlands (VDD) dem Haushaltsplan nur unter der Bedingung zugestimmt, dass der
auf das Bistum Regensburg entfallende Anteil für das ZdK nicht überwiesen wird. Dem
obersten deutschen Laiengremium fehle laut FAZ damit für den laufenden Haushalt ein
Betrag im höheren fünfstelligen Bereich. Jährlich erhält das ZdK aus den Mitteln aller
27 deutschen Diözesen rund zwei Millionen Euro.
Die jüngste Vollversammlung
war aber nicht etwa vergangene Woche, sondern bereits im November. Exklusiv gegenüber
Radio Vatikan bestätigte Generalvikar Michael Fuchs:
"Es ist richtig, dass
wir im November des vorigen Jahres diesen Beitrag des VDD für das ZdK gekürzt haben,
allerdings möchte ich hinzufügen, dass wir längst auch in Gesprächen sind, in intensiven
Gesprächen, also die Diözesanleitung Regensburg mit dem Zentralkomitee, mit den zuständigen
Personen, und dass wir auf einem guten Weg zueinander sind.“
Grund für
den Ausstieg sind die Auseinandersetzungen um die Rätereform des Regensburger Bischofs
Gerhard Ludwig Müller. Zum 1. Adventsonntag hatte der Regensburger Oberhirte die Laienräte
in seinem Bistum neu strukturiert und den Diözesanrat, der Delegierte in das Zentralkomitee
entsandt hatte, de facto aufgelöst. ZdK-Präsident Meyer hatte den Bischof daraufhin
des Rechtsbruchs bezichtigt. Die Neustrukturierung der Räte war bislang einmalig in
Deutschland. Fuchs:
„Der Grund für diesen Zunächst-Ausstieg sind schwere
Vorwürfe des ZdK durch den Präsidenten, aber auch durch die Vollversammlung, dass
die Rätereform in der Diözese Regensburg, die durchgeführt wurde, dem Kirchenrecht
widersprechen würde. Das hat die Kleruskongregation und auch verschiedene andere namhafte
Stellen mehrfach abgelehnt und widerlegt, so dass wir kirchenrechtlich auf einem guten
Weg sind und, wie ich meine, auch pastoral auf einem guten Weg sind.“
Doch
Fuchs wehrt ab: Die Streichung der Gelder sei keine Trotzreaktion:
„Es ist
sicher keine Trotzreaktion, sondern die Folge von langen Überlegungen, die im Zeitraum
des vorigen Jahres angestellt wurden. Der Vorwurf des Rechtsbruches kam ja auch nicht
aus einer spontanen Überreaktion, einer emotionalen Überreaktion, die man vielleicht
nachvollziehen könnte, aus einem gewissen Sturm heraus, sondern ist ja wiederholt
und auch detailliert und auch von den verschiedenen Organen des ZdKs gefasst worden,
so dass wir uns überlegen mussten, wie wir reagieren und ob wir das auch finanziell
unterstützen wollen. Aber ich möchte auch betonen, dass wir hier bereits weiter sind.
Wir sind nicht mehr im November, wir sind jetzt im Februar - und ich bin zuversichtlich,
dass wir den Weg, den wir im Moment beschreiten, zueinander zu gehen, schon sehr weit
fortgeschritten sind, und dass wir das auch gut weitergehen können.“
Was
muss passieren, damit das ZdK die Gelder der deutschen Diözesen wieder in vollem Umfang
erhält?
„Das möchte ich so nicht kausal verbinden, und da würde ich jetzt
vorgreifen, was wir erst in Gesprächen erarbeiten möchten.“
Der Entzug
von Finanzmitteln ist zumindest der Form nach nicht neu in der deutschen Kirchenlandschaft.
Der verstorbene Fuldaer Erzbischof Johannes Dyba hatte in den 90-Jahren seine Zustimmung
zum Haushalt des VDD mehrere Jahre lang an die Bedingung geknüpft, dem Bund der deutschen
Katholischen Jugend (BDKJ) die Gelder aus Fulda vorzuenthalten. - Was das ZdK angeht,
waren aus den Reihen der Bischöfe schon einmal Stimmen laut geworden, man müsse ihm
die finanzielle Grundlage entziehen – und zwar, als im Jahr 2000 der Verein „Donum
Vitae“ gegründet wurde, um die sogenannte Schwangerschaftskonfliktberatung mit Schein
fortzusetzen.