2006-02-17 15:21:07

D: Regensburger Generalvikar nimmt Stellung zu ZdK-Geldern


RealAudioMP3 Das Bistum Regensburg hat dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) die Gelder gestrichen. Das hat die"Frankfurter Allgemeine Zeitung" heute berichtet. Der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs habe demnach bei der jüngsten Vollversammlung des Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) dem Haushaltsplan nur unter der Bedingung zugestimmt, dass der auf das Bistum Regensburg entfallende Anteil für das ZdK nicht überwiesen wird. Dem obersten deutschen Laiengremium fehle laut FAZ damit für den laufenden Haushalt ein Betrag im höheren fünfstelligen Bereich. Jährlich erhält das ZdK aus den Mitteln aller 27 deutschen Diözesen rund zwei Millionen Euro.

Die jüngste Vollversammlung war aber nicht etwa vergangene Woche, sondern bereits im November. Exklusiv gegenüber Radio Vatikan bestätigte Generalvikar Michael Fuchs:

"Es ist richtig, dass wir im November des vorigen Jahres diesen Beitrag des VDD für das ZdK gekürzt haben, allerdings möchte ich hinzufügen, dass wir längst auch in Gesprächen sind, in intensiven Gesprächen, also die Diözesanleitung Regensburg mit dem Zentralkomitee, mit den zuständigen Personen, und dass wir auf einem guten Weg zueinander sind.“

Grund für den Ausstieg sind die Auseinandersetzungen um die Rätereform des Regensburger Bischofs Gerhard Ludwig Müller. Zum 1. Adventsonntag hatte der Regensburger Oberhirte die Laienräte in seinem Bistum neu strukturiert und den Diözesanrat, der Delegierte in das Zentralkomitee entsandt hatte, de facto aufgelöst. ZdK-Präsident Meyer hatte den Bischof daraufhin des Rechtsbruchs bezichtigt. Die Neustrukturierung der Räte war bislang einmalig in Deutschland. Fuchs:

„Der Grund für diesen Zunächst-Ausstieg sind schwere Vorwürfe des ZdK durch den Präsidenten, aber auch durch die Vollversammlung, dass die Rätereform in der Diözese Regensburg, die durchgeführt wurde, dem Kirchenrecht widersprechen würde. Das hat die Kleruskongregation und auch verschiedene andere namhafte Stellen mehrfach abgelehnt und widerlegt, so dass wir kirchenrechtlich auf einem guten Weg sind und, wie ich meine, auch pastoral auf einem guten Weg sind.“

Doch Fuchs wehrt ab: Die Streichung der Gelder sei keine Trotzreaktion:

„Es ist sicher keine Trotzreaktion, sondern die Folge von langen Überlegungen, die im Zeitraum des vorigen Jahres angestellt wurden. Der Vorwurf des Rechtsbruches kam ja auch nicht aus einer spontanen Überreaktion, einer emotionalen Überreaktion, die man vielleicht nachvollziehen könnte, aus einem gewissen Sturm heraus, sondern ist ja wiederholt und auch detailliert und auch von den verschiedenen Organen des ZdKs gefasst worden, so dass wir uns überlegen mussten, wie wir reagieren und ob wir das auch finanziell unterstützen wollen. Aber ich möchte auch betonen, dass wir hier bereits weiter sind. Wir sind nicht mehr im November, wir sind jetzt im Februar - und ich bin zuversichtlich, dass wir den Weg, den wir im Moment beschreiten, zueinander zu gehen, schon sehr weit fortgeschritten sind, und dass wir das auch gut weitergehen können.“

Was muss passieren, damit das ZdK die Gelder der deutschen Diözesen wieder in vollem Umfang erhält?

„Das möchte ich so nicht kausal verbinden, und da würde ich jetzt vorgreifen, was wir erst in Gesprächen erarbeiten möchten.“

Der Entzug von Finanzmitteln ist zumindest der Form nach nicht neu in der deutschen Kirchenlandschaft. Der verstorbene Fuldaer Erzbischof Johannes Dyba hatte in den 90-Jahren seine Zustimmung zum Haushalt des VDD mehrere Jahre lang an die Bedingung geknüpft, dem Bund der deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Gelder aus Fulda vorzuenthalten. - Was das ZdK angeht, waren aus den Reihen der Bischöfe schon einmal Stimmen laut geworden, man müsse ihm die finanzielle Grundlage entziehen – und zwar, als im Jahr 2000 der Verein „Donum Vitae“ gegründet wurde, um die sogenannte Schwangerschaftskonfliktberatung mit Schein fortzusetzen.

(rv/faz 17.02.06 bp)








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