Eine der Seherinnen
von Fatima, Schwester Lucia, starb auf den Tag genau heute vor einem Jahr im Karmel-Kloster
von Coimbra. Die beiden Mit-Seher von Schwester Maria Lucia de Jesus, die Hirtenkinder
Francisco und Jacinta Marto, hat Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 selig gesprochen.
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner kannte Schwester Lucia persönlich, "aus vielen,
vielen Begegnungen" ist sie ihm sehr vertraut. Radio Vatikan gegenüber erinnert er
sich: "Das war eine ganz nüchterne Ordensfrau. Sie war ja die 'Schaffnerin',
das heißt die Ökonomin in ihrem Kloster. Wenn man im Konvent war und man hätte - ohne
sie zu kennen - die Seherin suchen wollen: Auf die Schwester Lucia wäre ich als Letzte
gekommen. Sie war eine Frau mit Humor, mit Sachlichkeit, mit einem großen Gottvertrauen." Zum
letzten Mal gesehen hat Kardinal Meisner Sr. Lucia vor drei Jahren bei einem Besuch
in Fatima: "Da brachte ich ihr eine weiße Sutane vom Heiligen Vater mit. Sie
hatte ja bei der Erscheinung gemeinsam mit den anderen beiden Kindern den weißen Priester
gesehen, der nieder geschossen wurde. Sie hat dann gesagt, das war der Papst. In ein
Museum sollte daher eine weiße Sutane. Die habe ich ihr übergeben, sie nahm sie in
den Arm und sagte, 'Lieber wäre mir, wenn der Papst noch drin steckte'." (rv
14.02.06 bp)