Wer aus der Kirche austritt, sollte statt der Kirchensteuer eine Sozial- und Moralsteuer
zahlen. Das schlägt der Berliner Historiker Paul Nolte vor. Man müsse fragen, ob es
angesichts des Beitrags der Kirchen für die Gesellschaft gerecht sei, wenn nur Kirchenmitglieder
dafür einen Beitrag entrichteten. Schließlich profitierten alle Bürger von den Leistungen
der Kirchen, betonte Nolte gestern abend in einem Vortrag über Religionspolitik an
der Berliner Humboldt-Universität. Nolte plädierte für einen „religionsfreundlichen
Staat“. Die Religionen böten einen „moralischen Mehrwert“ für eine säkulare Gesellschaft,
den diese selbst nicht produzieren könne. (idea 04.02.06 hr)